Bebauungsplan | 20. April 2023
«Schade, dass die Stadt den Platz nicht zu ihrem Eigentum machen will»
Der Einwohnerrat Kriens hat am 9. März in einer ersten Lesung den Bebauungsplan und die Teilzonenplanänderung Bell-Areal mit den Sonderbauvorschriften behandelt – das Protokoll der Sitzung finden Sie hier. Der von der Stadt Kriens in Kooperation mit der Grundeigentümerin Logis Suisse entwickelte und öffentlich aufgelegte Bebauungsplan wurde von den Fraktionen wohlwollend aufgenommen. Besonders gelobt wurden die Planung mit Einbezug der Bevölkerung und der ausgewogene Mix aus Gewerbe-, Wohn- und Freiräumen. Ebenso, dass im neuen Stück Stadt neben Eigentumswohnungen mindestens 50 Prozent des Wohnraums gemeinnützig sein soll – also Wohnungen mit fairen Mieten, die sich breite Bevölkerungskreise leisten können (Kostenmiete statt Marktmiete).
Nicht einverstanden war das Parlament mit der Absicht des Stadtrats, den «Bell-Platz» eingangs des Areals für 1,3 Millionen Franken zu erwerben. Finanziert werden sollte der Platz mit einem Teil der Mehrwertabgabe von total 8 Millionen Franken, welche Logis Suisse für die Wertsteigerung durch die Umzonung der Stadt bezahlen soll. Der Einwohnerrat beschloss, auf diesen Kauf zu verzichten. Die Grundeigentümerin bedauert diesen Entscheid. «Wir finden es schade, dass die Stadt den Platz nicht zu ihrem Eigentum machen will», sagt Peter Schmid, Verwaltungsratspräsident der Logis Suisse. «Die ursprüngliche Absicht der Stadt Kriens, den Platz zu kaufen, war Teil der Mehrwertbeurteilung und schien uns schlüssig und sinnvoll.»
«Wir haben im Vorfeld recherchiert»
Kontrovers diskutierten die Fraktionen auch die Anzahl Parkplätze sowie der Anteil an Gewerbenutzungen im künftigen Stück Stadt. Eine knappe Mehrheit sprach sich am Schluss für mehr Raum fürs Gewerbe aus, es sollen mindestens 20’000 Quadratmeter geschaffen werden. «Wir bedauern, dass der Einwohnerrat so entschieden hat. Denn eine Erhöhung des Gewerbeanteils geht auf Kosten von bezahlbarem Wohnraum, für den es eine hohe Nachfrage gibt», sagt Peter Schmid. Ein Quartier, das ganztägig und auch am Wochenende belebt sein soll, brauche eine gute Mischung zwischen Gewerbe und Wohnen. «Wir haben im Vorfeld recherchiert und sind überzeugt, dass 16’000 Quadratmeter fürs Gewerbe genug ist. Zudem ist es uns ein Anliegen, das bestehende Gewerbe im Zentrum von Kriens nicht in Bedrängnis zu bringen.»
Die Stadt Kriens wird mit Unterstützung durch die Raumplaner die Beschlüsse des Einwohnerrats umsetzen. Der Bebauungsplan und die Teilzonenplanänderung sollen nach den Sommerferien in entsprechend angepasster Form öffentlich aufgelegt werden.