Areal
Mitten in Kriens wird in den nächsten Jahren ein 38'000 m2 grosses Gelände frei, denn die Andritz Hydro AG und die Marty Korrosionsschutz AG verlagern ihre Produktion an einen anderen Standort. Es ist das letzte grosse zusammenhängende Industrieareal im Zentrum. Hier entsteht ab 2029 Raum zum Wohnen, Arbeiten und Sein entstehen – Raum für ein neues Stück Stadt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählt Kriens rund 2'000 Einwohnende. Der Krienbach, der durch das Tal zwischen Pilatus und Sonnenberg fliesst, wird gefürchtet, weil er immer wieder für schwere Überschwemmungen sorgt. Unternehmen aus Luzern wissen aber die Wasserkraft des Gebirgsbachs zu nutzen: Unter ihnen der Goldschmied August Bell, der 1845 am Krienbach eine Pferdehaarflechterei gründet. Zehn Jahre später baut Bell die hauseigene Reparaturabteilung zur Bell Maschinenfabrik aus.
Unter der Leitung von August Bells Sohn Theodor wird die Bell Maschinenfabrik international bekannt: In Kriens werden Papiermaschinen, Wasserräder, Turbinen, Seilbahnen oder Stahlteile für Eisenbahnbrücken produziert und in alle Welt exportiert.

Bell-Mitarbeiter beim Giessen eines Turbinenrads, Datum der Aufnahme unbekannt. (Staatsarchiv Luzern, FDC 26_539.3)

Bell-Mitarbeiter beim Giessen eines Turbinenrads, Datum der Aufnahme unbekannt. (Staatsarchiv Luzern, FDC 26_539.3)

Angestellte vor dem Tor zur Bell Maschinenfabrik, ca. 1896 bis 1930 (Staatsarchiv Luzern, FDC 26_517.2)

Flugaufnahme des Bell-Areals, entstanden zwischen 1910 und 1950 (Staatsarchiv Luzern, FDC 26_517.1)

Papiermaschine in der Bell Maschinenfabrik, ca. 1916 (Staatsarchiv Luzern, FDC 48_85)
1959 wird Bell an die Zürcher Maschinenfabrik Escher Wyss verkauft, die 1967 wiederum im Winterthurer Sulzer-Konzern aufgeht. 1996 wird die Sulzer Hydro AG vom österreichischen Andritz-Konzern übernommen.
2015 gibt die Andritz Hydro AG bekannt, dass sie ihre Produktionsstätten aus dem Zentrum von Kriens verlegen wird. Der Hauptsitz der Andritz Hydro AG bleibt mit Engineering, Verwaltung und Vertrieb in Kriens und zieht bis Ende 2026 ins benachbarte Schappe Center. Die Werkstatt hält die Produktion auf dem Bell-Areal bis 2028 aufrecht und zieht dann an den neuen Standort in Buchrain.
Mitte 2017 erwirbt die Logis Suisse AG das Areal der ehemaligen Bell Maschinenfabrik. In Kooperation mit der Stadt Kriens entwickelt die neue Grundeigentümerin das Areal und erwirkt eine Umzonung, die ein Projekt mit gemischter Nutzung zulässt.
Die konkrete Planung gehen Logis Suisse, drei weitere gemeinnützige Mitentwicklerinnen aus der Region sowie Drittinvestoren gemeinsam an. Zusammen schaffen sie bis 2032 ein neues Stück Stadt, das abwechslungsreich gestaltet ist, Elemente der industriellen Vergangenheit bewahrt und Platz für Menschen mit vielfältigen Ansprüchen an Wohnen und Arbeiten bietet.
In einem mehrjährigen Entwicklungs- und Planungsprozess wird das Bell-Areal vom Industrieareal zu einem Stadtteil mit Wohn- und neuen Arbeitsnutzungen weiterentwickelt. Informieren Sie sich hier zum Projekt.
Weitere Informationen zur Eigentümerin und den Mitentwicklerinnen finden Sie hier.
Erhalten Sie Einblick in das Bell-Areal von heute mit seinen Produktionshallen, in denen seit über 150 Jahren geschweisst und geschraubt wird: Bildergalerie
Und was entsteht in Zukunft? Machen Sie sich ein Bild davon: Arealrundgang
Bis zu Baustart wird heute auf dem Areal Theater und Musik geprobt, Fahrzeuge werden wüstentauglich gemacht oder E- und Cargobikes montiert. Mehr zu den Zwischennutzungen

